VampireEin hübsches, aber blasses Gesicht
das sich zum Mond hin neigt.
Ihn zu verehren ist ihre Pflicht,
damit ihr wahres Ich sich nicht zeigt.
Ihr Mund öffnet sich sacht,
im Mondschein blitzen spitze Zähne.
Der leuchtende Mond über sie wacht
und Wind fährt durch ihre Mähne.
Ein erstickter Schrei und schmatzendes Saugen,
Musik die ihre Sinne verwöhnt.
Menschen könnten es kaum glauben,
doch das ist was ihr Herz und ihren Verstand versöhnt.
Ein hübsches, aber blutverschmiertes Gesicht,
blickt erneut zu dieser silberenen Scheibe.
Der Bauernjunge dieser ungläubige Wicht,
war schon reingefallen auf so manches Weibe.
Blut tropft auf ihre Brust,
doch selbst jetzt ist sie wunderbar.
Ein Körper, bebend vor Lust,
der Jüngling lebt nicht lang das ist klar.
Ein stechender Schmerz und seine Sinne schwinden,
wohlschmeckendes Blut in ihrem Mund.
Das lässt sie ihr wahres Glück finden,
kreischendes Lachen tut dann ihre Freude kund.
Kaum ist sie verschwunden,
könnte sie schreien und fluchen.
Wieder hat die Bestie sie überwunden,
nun will sie Rettenden schutz suchen.
Ein Eichenpflock in der Einen,
in der andren ein silbernes Kruzifix.
Entflieh'n lies er noch keinen,
in ihm ein eisiger Gefühlsmix.
Vor ihm steht sie nun freudig,
erwartet den schmerzlichen Tod.
Er fühlt sich schäbig und Reudig,
und das trotz ihrer großen Not.
Seine Hand ist zittrig wie beim ersten Mal,
er lässt sie sinken und seine Augen tränen.
Diese Schönheit zu pfählen wär für ihn eine Qual,
das Schlechte Gewissen nicht vergessen zu erwähnen.
Lautes Schmatzendes Saugen,
sein Blut über ihre Lippen fließt.
Mordlust blitzt in ihren Augen,
als Blut ihr Dekollté begießt.
So lebt sie weiter in Einsamkeit,
hadert mit dem schicksal und schreit,
bis sie Jemand aus dieser Lage befreit-
Ein Stoß, ein mit aschegefülltes Kleid.
by Eldaria (alias Anzu)